Dienstag, 27. August 2013

Vorbereitungstreffen in Budapest (LC)

Vorbereitungstreffen mit Pécsi Katalin (Herausgeberin von "Salziger Kaffee"), Tápai Ildikó (Schulleiterin des Deutschen Nationalitätengymnasiums) und Farkas Mónika (für den Schüleraustausch am DNG zuständig) und Christian Lanyi im "Kőleves"-Restaurant in Budapest (18.07.2013)


Kőleves - Steinsuppe                       
Es war einmal vor langer Zeit, irgendwo in Osteuropa, da herrschte eine große Hungersnot. Die Menschen horteten missgünstig alles Essbare, was sie finden konnten und versteckten es sogar vor ihren Freunden und Nachbarn. Eines Tages  kam ein Hausierer mit seinem Wagen in ein Dorf, verkaufte dort einige seiner Waren und begann den Leuten Fragen zu stellen, wodurch er den Anschein erweckte, er wolle über Nacht bleiben.
“Es gibt in der ganzen Gegend keinen Bissen zu essen”, sagte man ihm. “Es wäre besser Sie würden weiterziehen.”
“Oh, ich habe alles was ich brauche”, sagte der Hausierer. “Eigentlich hatte ich mir gedacht, ich mache eine Steinsuppe und lade euch alle dazu ein.” Er hob daraufhin einen eisernen Kessel von seinem Wagen, füllte  diesen mit Wasser und machte ein Feuer darunter. Dann nahm er feierlich einen  schlichten Stein aus seiner Samttasche und legte ihn in das Wasser.
Mittlerweile waren die meisten Dorfbewohner auf dem Platz  erschienen oder schauten aus ihren Fenstern, weil sie das Gerede über das Essen  gehört hatten. Als der Hausierer an der “Suppe” schnüffelte und voll freudiger  Erwartung über seine Lippen fuhr, begann der Hunger das Misstrauen der Dorfbewohner zu besiegen.
“Ah”, sagte der Hausierer recht laut zu sich selbst, “ich liebe  eine schmackhafte Steinsuppe. Natürlich, eine Steinsuppe mit Kohl, das wäre sicherlich kaum zu übertreffen.”
Kurz darauf eilte ein Dorfbewohner herbei, der einen Kohl aus seinem Versteck  in der Hand hielt und legt diesen in den Kessel. “Großartig”, rief der  Hausierer. “Wissen Sie, einmal hatte ich sogar eine Steinsuppe mit Kohl und einem Stück Pökelfleisch darin. Die war eines Königs würdig.”
Der Dorfmetzger besorgte daraufhin etwas Pökelfleisch....., und so ging es dann mit Kartoffeln, Zwiebeln, Möhren, Pilzen, und weiter, bis  sie tatsächlich ein köstliches Mal für alle hatten. Die Dorfbewohner boten dem  Hausierer eine Menge Geld für seinen magischen Stein, doch er lehnte ab und zog  am nächsten Tag weiter. Von dieser Zeit an, noch lange nachdem die Hungersnot vorbei war, dachten die Leute an die köstlichste Suppe, die sie jemals gegessen hatten.

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