Dienstag, 27. August 2013

Programm mit dem Zeitzeugen Aleksander Laks (LC)

Überlebendentreffen im Konzentrationslager Flossenbürg

 
21.07.2013: Aleksander Henryk Laks am Gedenkstein für seinen hier ermordeten Vater. Er erlebte den Tod seines Vaters als knapp 17-jähriger Häftling des KZ Flossenbürg.
 
 
22.07.20123: im Konzentrationslager Buchenwald
 

 23.07.20123: Holocaust-Denkmal Berlin.
 
 

23.07.20123: Jüdisches Museum Berlin - Ausstellung "Die ganze Wahrheit". Aleksander unterhält sich, in der Vitrine sitzend, mit Besuchern der Ausstellung.

 
Aleksander Henryk Laks mit der deutschen Übersetzung seines Zeitzeugenberichts. http://www.logos-verlag.de/cgi-bin/buch/isbn/3291

 
Wir marschierten immer weiter. Unser Ziel war der Tod. Es gab kein Essen, und der nächste Tag war immer schlimmer als der vorherige. Mein Vater war nicht mehr der gutaussehende und kräftige Mann von früher. Nur mit großer Mühe konnte er sich weiterschleppen, die Füße nachziehend, völlig erschöpft. Er sagte zu mir: "Mein Sohn! Ich kann nicht mehr gehen, aber du musst weiter marschieren. Wenn du überlebst, erzähle alles, was uns widerfahren ist. Höre nicht auf damit, auch wenn man dir nicht glaubt!"
Aleksander Henryk Laks hört seit dem nicht mehr auf zu erzählen. Mit seinem zutiefst bewegenden Zeitzeugenbericht kommt er der Bitte seines Vaters nach und verleiht den Millionen Leidensgenossen eine Stimme, die dem Naziregime zum Opfer fielen. In unzähligen Vorträgen berichtet er von seinem Leben. Besonders liegt ihm am Herzen, seine Erfahrungen jungen Menschen mitzuteilen. Die erlittenen Gräul dürfen auch in den zukünftigen Generationen nicht in Vergessenheit geraten, die daraus gezogenen Lehren müssen tradiert und aktiv gelebt werden. Aleksander Laks wurde in Lodz geboren und wanderte nach dem 2. Weltkrieg nach Brasilien aus. Er ist Vorsitzender der Vereinigung der Überlebenden des Holocaust in Rio de Janeiro. Jedes Jahr kehrt er zum Konzentrationslager Flossenbürg zurück - Endstation seiner langen Odyssee durch verschiedene Konzentrationslager und der Ort, an dem sein Vater ermordet wurde. Das Erscheinen dieses Buches in deutscher Sprache ist VIEW zu verdanken, einer engagierten Gruppe von Schülern des Gymnasiums am Stadtgarten in Saarlouis und ihrem Lehrer Christian Lanyi. Das zuerst in Portugiesisch erschienene Buch wurde mit den Schülern übersetzt, die mit ihrem Engagement Alexander Laks Ehre erweisen und die Erinnerung an die Vergangenheit lebendig halten wollen.

23.07.20123: Stolpersteine in Berlin.


25.07.20123: Zeitzeugenbericht in Köln (Köln-Rio-Städtepartnerschaftsverein und Bürgermeisteramt Köln).


 
26.07.20123: EL-DE-Haus NS-Dokumentationszentrum Köln.

 
28.07.2012: Fest zu Ehren Herrn Laks.

Vorbereitungstreffen in Budapest (LC)

Vorbereitungstreffen mit Pécsi Katalin (Herausgeberin von "Salziger Kaffee"), Tápai Ildikó (Schulleiterin des Deutschen Nationalitätengymnasiums) und Farkas Mónika (für den Schüleraustausch am DNG zuständig) und Christian Lanyi im "Kőleves"-Restaurant in Budapest (18.07.2013)


Kőleves - Steinsuppe                       
Es war einmal vor langer Zeit, irgendwo in Osteuropa, da herrschte eine große Hungersnot. Die Menschen horteten missgünstig alles Essbare, was sie finden konnten und versteckten es sogar vor ihren Freunden und Nachbarn. Eines Tages  kam ein Hausierer mit seinem Wagen in ein Dorf, verkaufte dort einige seiner Waren und begann den Leuten Fragen zu stellen, wodurch er den Anschein erweckte, er wolle über Nacht bleiben.
“Es gibt in der ganzen Gegend keinen Bissen zu essen”, sagte man ihm. “Es wäre besser Sie würden weiterziehen.”
“Oh, ich habe alles was ich brauche”, sagte der Hausierer. “Eigentlich hatte ich mir gedacht, ich mache eine Steinsuppe und lade euch alle dazu ein.” Er hob daraufhin einen eisernen Kessel von seinem Wagen, füllte  diesen mit Wasser und machte ein Feuer darunter. Dann nahm er feierlich einen  schlichten Stein aus seiner Samttasche und legte ihn in das Wasser.
Mittlerweile waren die meisten Dorfbewohner auf dem Platz  erschienen oder schauten aus ihren Fenstern, weil sie das Gerede über das Essen  gehört hatten. Als der Hausierer an der “Suppe” schnüffelte und voll freudiger  Erwartung über seine Lippen fuhr, begann der Hunger das Misstrauen der Dorfbewohner zu besiegen.
“Ah”, sagte der Hausierer recht laut zu sich selbst, “ich liebe  eine schmackhafte Steinsuppe. Natürlich, eine Steinsuppe mit Kohl, das wäre sicherlich kaum zu übertreffen.”
Kurz darauf eilte ein Dorfbewohner herbei, der einen Kohl aus seinem Versteck  in der Hand hielt und legt diesen in den Kessel. “Großartig”, rief der  Hausierer. “Wissen Sie, einmal hatte ich sogar eine Steinsuppe mit Kohl und einem Stück Pökelfleisch darin. Die war eines Königs würdig.”
Der Dorfmetzger besorgte daraufhin etwas Pökelfleisch....., und so ging es dann mit Kartoffeln, Zwiebeln, Möhren, Pilzen, und weiter, bis  sie tatsächlich ein köstliches Mal für alle hatten. Die Dorfbewohner boten dem  Hausierer eine Menge Geld für seinen magischen Stein, doch er lehnte ab und zog  am nächsten Tag weiter. Von dieser Zeit an, noch lange nachdem die Hungersnot vorbei war, dachten die Leute an die köstlichste Suppe, die sie jemals gegessen hatten.

Mittwoch, 14. August 2013

Essay Contest

Holocaust's 'unsung heroes' are focus of essay contest


The annual Eleanor J. Marks Holocaust Essay Contest is accepting submissions from students in grades 6-12, with deadlines of March 1 in some categories and Feb. 1 in others.
This year, the students' essay theme is the "unsung heroes of the Holocaust, 1939-1945."
Prizes of $75 to $150 will be presented to the winning students in April at Holocaust Remembrance Day (Yom Hashoah).
The Holocaust writing project is sponsored by Bernie Marks and Congregation B'nai Israel's brotherhood. Marks, a member of the Land Park congregation, survived four concentration camps in World War II.
He created the essay contest as a learning tool for children to understand what transpired during the Holocaust. It is dedicated in memory of his wife Eleanor and father Joseph Marks.
Marks says the contest initially began for the children at his congregation. In the ensuing years, he created categories for children enrolled in Jewish education programs in the greater Sacramento region, then created a category for all Northern and Central California students in public and private schools. The contest now accepts essays from students in Europe where the writing project is part of the curriculum in 26 countries.
The winning submissions will be published in a book, "Children's Voices." The first such book, with the winning entries from 2009-2012, is available at Congregation B'nai Israel's Gift Shop for $14.95.
Marks is often invited to speak to students in the region and in Europe about the Holocaust. In the book, he says he is dedicated to trying "to make the world a better place, a place that humans will 'never again' treat each other with such brutality..."
The contest essays vary in length, such as 750-1,2500 words for grades 6-8, and 2,000 - 3,000 words for grades 9-12.

Read more here: http://www.sacbee.com/2012/12/17/5058681/holocausts-unsung-heroes-are-focus.html#storylink=cpy

erstes Brainstorming zur Projektvorbereitung im Herbst 2012


Ursprung des Projektes "Salziger Kaffee" (LC)

 
"Tausend Augen"-Schirm von Mike Mathes am Donauufer.

 
 

 

Mit “Salziger Kaffee” gelingt es Katalin Pécsi in beeindruckender Weise, den leisen Stimmen der die Shoah überlebenden ungarischen Frauen Gehör zu verschaffen. Der Leser musste es zwar schon wissen: Wir stehen am Ende einer Ära. Doch während uns die Frauen noch einmal auf eine ergreifende Reise in ihre persönliche Welt mitnehmen, paart sich zu dieser Gewissheit Júlia  Vajdas beklemmende Frage: „Was wird mit uns sein, [ ] wenn die, die die Shoah erlebt haben, nicht mehr da sind?“ Aber am Anfang jeder Veränderung steht eine Frage! Nicht durch Aufrufe, vielmehr durch Teilhabe an ihrem Schicksal weisen die Frauen in „Salziger Kaffee“ gerade den jungen Lesern einen Weg heraus aus ihrer Beklemmung: sich couragiert für das Vermächtnis aller Opfer und Überlebenden der Shoah einzusetzen: „Nie wieder!“ 
(Chr. Lanyi: Klappentext für den Folgeband "Lányok, anyák" - "Töchter, Mütter")
 
 

Unerzählte Geschichten jüdischer Frauen
Wir stehen am Ende einer Ära. In ein paar Jahren existieren keine Zeitzeugen mehr, um uns über den Holocaust zu berichten. Wenn sie über­haupt schon berichtet haben, manche - wie viele jüdischen Frauen in Ungarn - fangen gerade erst an zu sprechen. Dabei sind alle Stimmen wichtig für uns.
Denn die Erinnerung an historische Ereignisse, erst recht so leidvolle, muss auch in zukünftigen Generationen aktiv gepflegt werden, damit die mit den Ereignissen verbundenen Einsichten weitergegeben und lebendig erhalten werden. Ein Mensch, der sich intensiv mit dem Schicksal und Leid von Mitmenschen auseinander gesetzt hat, ist nicht mehr so anfällig für radikale, menschenverachtende Einstellungen.
Und so lange sich die nachfolgenden Generationen der Opfer erinnern, leben sie im kollektiven Bewusstsein auch über ihren Tod hinaus weiter. Das Vermächtnis der Opfer zu bewahren, ist das Mindeste, was die Gene­rationen tun können, die die „Gnade der späten Geburt“ erfuhren.

Projektbeschreibung
 
Arbeitstitel
Sós kávé / Salziger Kaffee - Unerzählte Geschichten jüdischer Frauen
Und was haben wir dazu zu sagen?
Ungarische und deutsche Schüler/-innen treten couragiert für Toleranz, interkulturellen Dialog und demokratische Werte ein

Kurzportrait der beteiligten Lerngruppe(n)
Partnerschaft:  Saarlouiser Gymnasium am Stadtgarten, Deutsches Nationalitätengymnasium Budapest
Bei der Schulpartnerschaft handelt es sich um einen vor knapp 30 Jahren auf persönliche Initiative gegründeten Austausch. Es war die erste Schulpartnerschaft im Saarland mit einer osteuropäischen Schule. Bis heute besteht ein lebendiger Austausch.

Sowohl auf ungarischer als auch auf deutscher Seite sind die am Projekt teilnehmen­den Lehrkräfte von der Sinnhaftigkeit des Projekts überzeugt und wünschen eine stärker inhaltliche Ausrichtung der langjährigen Schulpartnerschaft. Die Lehrkräfte erklärten ihren Wunsch zur Mitarbeit freiwillig und spontan.

Die Teilnahme der am Projekt teilnehmenden Schüler/-innen erfolgt auf freiwilliger Basis:

Am Deutschen Nationalitätengymnasium in Ungarn: Schüler/-innen der klassenübergreifend zusammen
gesetzten Theatergruppe.

Am Saarlouiser Gymnasium am Stadtgarten in Deutschland: Schüler/-innen der Klassenstufen 9-12.

Die beteiligten Jahrgänge (insg. ca. 260 Schüler/-innen) sind heterogen bezüglich der Lernvoraussetzungen, der sozialen und kulturellen Herkunft. Sie werden durch den jeweiligen Fachunterricht mit dem Thema konfrontiert. Die Projektinhalte werden in den beteiligten Fächern mit Lehrplanthemen verzahnt.
Beide Gymnasien unterstützen das Projekt nach Kräften. Die Projektleiter/-innen haben die erste Planung übernommen. Ab August, wenn sich die Kurse formiert haben, geht die Planungs- und Durchführungs­verantwortung auf die Schüler/-innen über, von den Projektleiter/-innen begleitet. Dies ist gewollt, um die Organisations­kompetenz der Schüler/-innen zu stärken und gleichzeitig Freiraum für die individu­elle Um­setzung des Projekts zu geben. Die Teilnehmer/-innen sollen das Projekt als ihr eigenes erfahren.

Skizze zu den inhaltlichen Schwerpunkten des Projektes
Deutsch-ungarisches Projekt zur Auseinandersetzung mit den Auswirkungen des Nationalsozialismus, den nationalen Ausprägungen des Antisemitismus und der Diskriminierung von Minoritäten damals und heute.
Der Band „Salziger Kaffee“ mit authentischen Berichten ungarischer Jüdinnen bietet die Grundlage für das Projekt. Die Schüler/-innen können somit Geschichte aus der Perspektive der Opfer erfahren. Dadurch kommt es zur kritischen Reflektion eigener sozio-kultureller Prägungen, Vorurteile und Verhaltensweisen, und schließlich zur Ich-Stärkung und Ausbildung von Zivilcourage. Dabei wird insbesondere der direkte deutsch-ungarische Dialog zwischen den (Austausch-)Schüler/-innen produktiv sein.
Das Thema wird in verschiedenen Fächern der Klassenstufen 9-12 behandelt, der Projektfortschritt doku­mentiert und die Ergebnisse präsentiert. Hierzu gehört die öffentlichkeitswirksame Umsetzung in einem Theaterstück, das von den Schülern/-innen gemeinsam inszeniert und aufgeführt wird.

Vision:
Eine Jugend, die sich verantwortungsvoll und aktiv für die Menschenrechte einsetzt und jeder Form von Rassismus couragiert begegnet.

Leitfragen:
Wie entwickelte sich der Antisemitismus in Ungarn und Deutschland?Wie erlebte die betroffene jüdische Bevölkerung den Holocaust? (Zeitzeugen­berichte) Wie verhielt sich die Bevölkerung? Welche Möglichkeiten zur Hilfe gab es? Bespiele für Zivilcourage? Wie wurde nach dem 2. Weltkrieg mit dem Thema in Deutschland und Ungarn umgegangen? Wie ist die Situation heute? Welche anderen Bevölkerungsgruppen sehen sich als Minderheit mit Rassismus konfrontiert? Welche Möglichkeiten bieten sich der jungen Generation, sich aktiv für Toleranz und demokratische Werte einzusetzen?