Mittwoch, 28. Januar 2015

Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus - 70 Jahre Befreiung KZ Auschwitz

Die Schüler der Religionskurse Kl. 10 gestalteten am Dienstag, den 27.1.15, eine Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus. Gedenksteine als Symbol der Erinnerung im Judentum wurden mit Namen von saarländischen Juden beschriftet, die 1933 nach Gurs transportiert wurden. Die 134 Steine wurden als Mahnmal und Aufruf zur Verantwortung vor der Trialogstellwand ausgelegt.  
 








Dienstag, 13. Januar 2015

Bürgerpreis der SPD (Neujahrsempfang am 10.01.2015)

Das SGS hat für sein Engagement im Rahmen des Toleranzprojekts den diesjährigen Bürgerpreis der SPD des Stadtverbunds Saarlouis erhalten. Wir bedanken uns für die Ehrung, die uns zusätzlicher Ansporn zur Fortsetzung unserer Aktivitäten sein wird!

 
Hakan Gündüz - Stadtverbandsvorsitzender der SPD, Geschäftsführer des Bundeszuwanderungs- und Integrationsrates

Anke Rehlinger - Stv. Landesvorsitzende der SPD Saar, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit Energie und Verkehr, Stellvertretende Ministerpräsidentin des Saarlandes
 
Sabine Blatt - Schulleiterin des Saarlouiser Gymnasiums am Stadtgarten
 
 
 


Sonntag, 21. Dezember 2014

Besuch der Selimiye-Moschee in Völklingen (GV, TH)

Lehrfahrt im Fach ev. Religion (Frau Garve) sowie kath. Religion (Herr Theobald) der Klassenstufe 7 am 12.11.2014 (4. bis 7. Stunde) zur Selimiye-Moschee in Völklingen, Wehrden, Begleitpersonen: Frau Garve, Herr Theobald sowie Frau Meiser (Referendarin)

Eindrücke und Kommentare der Schülerinnen und Schüler

„Besonders beeindruckend fand ich den Gebetsraum, weil er sehr schön und zum Wohlfühlen war und dass so viele Muslime die Religion ernst nehmen und fünfmal am Tag in der Moschee beten.“ (Regina, 7F2)

„Besonders beeindruckend fand ich den Gebetsraum. Der war echt faszinierend, besonders die Verzierungen. Zu sehen wie die Muslime beten war spannend.“ (Sophie, 7L2)

„Besonders beeindruckend fand ich den Waschraum, beziehungsweise die strengen Regeln, z.B. dass man sich die Ohren, den Mund und die Füße waschen musste.“ (Niels, 7F2)

„Besonders beeindruckend fand ich die behütete, fast kuschelige Atmosphäre des Gebetssaals, der tolle Fliesen aufwies und die Offenheit der Muslime dort.“ (Lea, 7F2)

„Fremd und ungewohnt waren für mich die strengen Waschregelungen und die strikte Trennung zwischen Mann und Frau und der Gebetsruf des Muezzin.“ (Lea, 7F2)

„Fremd und ungewohnt war für mich, dass man sich vor dem Beten lange waschen musste. Fast an jeder Stelle. Man durfte den Gebetsraum nur betreten, wenn man rein war.“ (Lika, 7F1)

„Fremd und ungewohnt war für mich die Gestaltung der Moschee, weil sie sehr besonders geschmückt war.“ (Philipp, 7F2)

„Fremd und ungewohnt war für mich, dass Männer und Frauen getrennt beten müssen.“ (Amelie, 7L1)

„Einen Besuch in der Moschee finde ich wichtig, weil man einen Einblick in die Religion der Muslime bekommt.“ (Richard, 7F2)

„Einen Besuch in der Moschee finde ich wichtig, weil man auch etwas über andere Religionen erfahren sollte, damit auch Vorurteile verschwinden.“ (Kristin, 7F1)

„Einen Besuch in der Moschee finde ich wichtig, weil man dann keine falschen Eindrücke mehr hat und man sich etwas darunter vorstellen kann.“ (Schülerin der Klasse 7F2)

„Einen Besuch in der Moschee finde ich wichtig, weil sich dann keine Vorurteile in den Vordergrund stellen können und ich viel über diese mir fremde Religion gelernt habe. Weiterhin fand ich es wichtig, weil ja auch so viele Muslime in unserer Umgebung wohnen. So konnte ich viel über sie lernen.“ (Viktoria, 7L2)

„Für meinen nächsten Besuch in einer Moschee wünsche ich mir, dass sich auch die Mädchen im Waschraum waschen können.“

„Für meinen nächsten Besuch in einer Moschee wünsche ich mir, dass man lernt, wie die Gebetsstellungen genau aussehen und was man während des Gebets sagt.“ (Kevin, 7L2)

„Für meinen nächsten Besuch in einer Moschee wünsche ich mir, dass wir mehr Zeit haben und uns alles genau in Ruhe anschauen können.“ (Jonah, 7F2)









Aktion Weihnachtsgeschenke für Flüchtkingskinder (MA, GV)

Ihr lieben Mitstreiter,

am 17. Dezember waren wir mit unseren Schülern in der Flüchtlingsunterkunft Lebach und überreichten die von den Schüler/-innen des SGS zusammengestellten Weihnachtsgeschenke. Hier ein kurzer Bericht:

Zuerst wurden wir im Hort der Grundschüler empfangen. Dort haben wir dann auch an alle anwesenden Kinder unsere Pakete überreicht. Schaut euch die Bilder an und ihr werdet sehen, dass die Aktion ein voller Erfolg war. Die Kinder haben sich soooo sehr über den Inhalt der Geschenke gefreut!!! Als kleines Dankeschön hatten die kleinen Mädchen und Jungs Kerzen für uns gebastelt. So standen auch sie nicht mit leeren Händen da. Alle hatten die Möglichkeit den Mitarbeitern der Caritas und den Kindern fragen zu stellen. Aber die Kinder waren natürlich zuerst mal sehr zurückhaltend und schüchtern. Letztlich sind dann doch noch kleine Gespräche zustande gekommen. Die meisten sprachen relativ gut deutsch. Die Sprache war also kein Hindernis.

Von der Betreuerin haben wir erfahren, dass sie leider nicht alle Kinder im Hort aufnehmen können, da nicht genug Kapazität (Räume und Personal) vorhanden sei. Sie haben also eine sehr lange Warteliste. Die Kinder kamen aus den unterschiedlichsten Ländern (Syrien, Albanien, Serbien, Kosovo,...) und hatten sehr unterschiedliche Geschichten. Manche sind schon ein paar Jahre in Lebach oder sogar dort geboren, der kleine Junge aus Syrien ist erst seit kurzem da (und sprach trotzdem schon sehr gut deutsch!). Viele sind schon ein paar Mal abgeschoben worden und zum zweiten oder dritten Mal in Lebach. Alles sehr schwierig!!! Die Betreuerin meinte auch, dass die
meisten extrem traumatisiert seien und die Angst vor Abschiebung alle Kinder belaste. (Viele Gespräche, auch bei den ganz Kleinen, drehten sich um die Aufenthaltsgenehmigung). Für uns alles schwer vorstellbar!

Dann wurden wir noch durch den Kindergarten der Caritas geführt, der direkt neben dem Gelände ist. Der Kindergarten ist neu, gut durchdacht und super ausgestattet. Er wird zu 50% von Lebacher Kindern und 50% von Flüchtlingskinder besucht. Auch diese Angebot wird von allen Eltern
gerne angenommen. Der Kindergarten ist so groß, dass alle Flüchtlingskinder dort ab 3 Jahren einen Platz bekommen. Wenigstens das!

Die Anlage mit den Wohnhäusern, die wir beim Durchmarschieren kennengelernt haben, sah sehr trostlos aus. Die Kinder (und Erwachsenen) haben dort kaum Freizeitangebote: einmal die Woche einen anderhalbstündigen offenen Treff für Jugendliche, einmal die Woche Sport mit Ehrenamtlern in der Turnhalle. Die Wohnhäuser waren in erbärmlichem Zustand. Ein Haus ist vor kurzem abgebrannt; ein anderes kann wegen Schimmelbefall nicht genutzt werden. Zur Zeit ist die Aufnahmestelle wegen der vielen syrischen Flüchtlinge hoffnungslos überfüllt. Sie hätten Platz für ca. 1200 Menschen und es leben dort über 1300. Das Schlimmste ist die Tatsache, dass sie für die ganzen Leute nur ein zentrales Duschhaus haben mit 7 Duschen für Frauen und 7 für Männer!!! Das kann man sich gar nicht vorstellen. Die Wohnungen sind extrem klein. Auf 15 qm leben ca. 12 Menschen in je drei kleinen Räumen, einer Miniküche und einem "Gäste-WC" mit Handwaschbecken. Lebensmittel werden einmal die Woche zentral verteilt. Sie bekommen Essenspakete, die -laut Caritas- nicht sehr sinnvoll zusammengestellt sind.

Die Weihnachtsaktion ist ein voller Erfolg. Alle haben sich 1000 Mal bei uns bedankt. Die Pakete werden die nächsten Tage von Praktikanten und FSJlern zu den Kindern in die Wohnungen gebracht mit dem Hinweis, sie seien vom Christkind.

In diesem Sinne, frohe Weihnachten
Susanne

PS: Im nächsten Jahr könnten wir vor Ostern wieder eine Aktion starten. Die Betreuerin des Hortes meinte, die Kinder bräuchten vor allem Sportschuhe, Gummistiefel usw.
Auch die Schulranzenaktion vor den Sommerferien sollten wir nicht aus den Augen verlieren. Auch hier besteht dringender Bedarf!!!





Dienstag, 11. November 2014

Film der HQ-Stiftung zur Preisverleihung in Bad Homburg

... nun ist er da: der Film zur Preisverleihung im "Trialog der Kulturen". In bewegenden Bildern haben die Filmemacher die Emotionen des Tages eingefangen:

http://youtu.be/O6EhkfYe5kA?list=UUVOl2cweEmNDQRbdWdNsu9A

Besonders begeistert ist die HQ-Stiftung von den Schülerinnen und Schülern, die den Tag bunt und lebendig gestaltet und vor der Kamera inhaltsstark und authentisch Auskunft gegeben haben! Die Stiftung hofft, dass sich die Schulen wiederfinden in dem Film und sich mit Freude an die Feierstunde erinnern!

Freitag, 17. Oktober 2014

Gruß des Bildungsministers Commerçon


spontane Rückmeldung unseres ehemaligen Schülersprechers Jan-Oliver Distler

Liebe am Projekt beteiligte SchülerInnen und LehrerInnen, liebe UnterstützerInnen und Interessierte,

Toleranz und ein gewalt- und vorurteilloses Miteinander in einer Gesellschaft kann niemals ein unerschütterlicher und vollendeter Zustand sein; noch sind wir diesem knapp ein Jahr vor dem Jahrestag des Endes des zweiten Weltkrieges nahe. Es besteht eine ständige Notwendigkeit das eigene Handeln und das unserer Mitmenschen zu reflektieren und selbst- und gesellschaftskritisch dieses auf oben genannte Merkmale zu überprüfen.


Es erfüllt mich mit Stolz, dass sich junge SchülerInnen des Stadtgartengymnasiums in Saarlouis zusammen mit ihren Lehrkräften genau für diese Werte stark machen und ein so wertvolles Projekt auf die Beine gestellt haben. Als ehemaliger Schülersprecher gratuliere ich recht herzlich allen TeilnehmerInnen und UnterstützerInnen zum wohl verdienten 1. Preis der Quandt-Stiftung!
Als ich 2011 am Stadtgarten mein Abitur abgelegt habe, befand sich das Projekt im Rahmen des "Trialog der Kulturen" gerade in den Startlöchern und es ist toll dessen Entwicklung bis heute zu verfolgen. Es sind genau diese Projekte, diese Begegnungen und Gespräche, die uns durch das Leben tragen und uns als Gesellschaft voran bringen. Ich bin mir sicher, dass alle Beteiligten noch lange von den Erfahrungen dieses Projektes zehren werden und es ist uns zu wünschen, dass dieses Engagement am SGS auch nach dem Wettbewerb fortsetzt wird.

Jan-Oliver Distler (Abiturjahrgang 2011, Schülersprecher 2009-2011)

Feierliche Übergabe der Teilnahmerzertifikate

Erfolgreiche Arbeit muss gefeiert werden! Hier ein Teil der Schüler/-innen und Lehrer/-innen, die sich in besonderem Maße im Trialog der Kulturen engagiert haben. Einmal dürfen auch die Lehrer/-innen in der ersten Reihe sitzen! :-)

 
 

Montag, 13. Oktober 2014

Urkunde / Dank

 
Liebe am VIEW-Projekt beteilige Schüler/-innen und Lehrer/-innen,
liebe Unterstützer/-innen unseres Toleranzprojekts,
 
das Toleranzprojekt "VIEW" konnte nur durch das spontane und außergewöhnliche Engagement vieler Kolleg/-innen und Schüler/-innen des SGS sowie die Unterstützung und das Interesse unserer außerschulischen Partner so erfolgreich werden.
Hierfür sei allen noch einmal ausdrücklich gedankt! Der Blog dokumentiert in eindrücklicher Weise die tolle Arbeit aller Beteiligten und Unterstützer/-innen.
Der Gewinn des Preises der Herbert Quandt - Stiftung ist uns zugleich Ehre und Verpflichtung, nachhaltig am Trialog weiterzuarbeiten.
 
stellvertretend für das gesamte Projektteam
Christian Lanyi

Samstag, 11. Oktober 2014

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Bericht im Saarländischen Rundfunk

http://www.sr-online.de/sronline/nachrichten/panorama/gymnasium_saarlouis_gewinnt_wettbewerb100.html

Danksagung im Namen aller am "Trialog der Kulturen" - Wettbewerb teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer (Christian Lanyi)

Sehr geehrte Damen und Herren, verehrte Gäste, liebe Schülerinnen und Schüler,
Pastor Niemöller war kein Held. Erst durch bittere eigene Erfahrung erkannte er, dass Angst und Anpassung an den Mainstream nicht der beste Weg sind, sich und andere vor Diskriminierung und Verfolgung zu schützen.
Ihm werden folgende Worte zugeschrieben:
„Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen;
ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen;
ich war ja kein Sozialdemokrat.
Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich nicht protestiert;
ich war ja kein Gewerkschafter.
Als sie die Juden holten, habe ich nicht protestiert;
ich war ja kein Jude.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestierte.“

Pastor Niemöller ist eine der Wurzeln, an die wir erinnern müssen, um eine tolerante Gegenwart und Zukunft zu gestalten.
Eine Zukunft, die Euch, liebe Schülerinnen und Schüler gehört. Eure Existenz ist wunderbarer Ausdruck der Zuversicht eurer Eltern- und Großelterngeneration, zu der auch wir Lehrerinnen und Lehrer gehören.
Was könnten wir also besseres tun, als Euch die Chance zu bieten, in einem Umfeld aufzuwachsen, das eine nachhaltige Erinnerungskultur pflegt und mit Nachdruck befördert?
Der Unterstützung dieser Anstrengungen hat sich die Herbert Quandt – Stiftung unter anderem durch die Ausrichtung des Schulenwettbewerbs "Trialog der Kulturen" verschrieben.
Hierfür danken wir Lehrerinnen und Lehrer der Herbert Quandt - Stiftung ganz herzlich. Ich bitte um einen Applaus für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung!
Ich sprach von nachhaltiger Erinnerungskultur. Aber was bedeutet dies?
Nachhaltigkeit ist hier im Sinne von Übernahme von Verantwortung zu verstehen.
Verantwortung, schon als Schülerin und Schüler? --- Unbedingt!
Schon Janusz Korczak, der aus freien Stücken den seiner Obhut anvertrauten Kindern in die Gaskammern folgte, meinte, dass Kinder und Jugendliche nicht erst zu Menschen erzogen und ausgebildet werden, sondern es bereits sind.
Das heißt, dass sie als vollwertige Mitglieder der Gesellschaft Verantwortung übernehmen können, ja müssen!
Sie dazu zu ermutigen und ihnen den dafür notwendigen Freiraum zu gewähren, ist unter anderem in der Schule die Aufgabe von uns Lehrerinnen und Lehrern.
Allerdings, die Lehrplanvorgaben und Schulabschlüsse fest im Blick verlieren wir im effizienten Schulalltag dieses zentrale Anliegen demokratischer Schulkultur gelegentlich aus den Augen.
Hier einmal innezuhalten und im partnerschaftlichen Miteinander mit der gesamten Schulgemeinde ein gemeinsames Ziel zu verfolgen und den Schritt aus dem Mikrokosmos "Schule" hinein in die Gesellschaft zu wagen, lädt der Trialog der Kulturen Wettbewerb ein.
Und die Erfahrungen könnten vorzüglicher nicht sein:
Aus uns Lehrerinnen und Lehrern werden viele Janusz Korczaks und aus den oftmals als Mündeln wahrgenommenen Schülerinnen und Schülern aktive Bürger, die sich selbst und ihr Umfeld kritisch reflektieren, auf Augenhöhe mit uns Erwachsenen zusammenarbeiten, sich engagieren und das mit der Wahrnehmung ihrer Selbstwirksamkeit einhergehende Erfolgserlebnis verspüren.
Wir alle zusammen haben uns im Rahmen des Trialogs der Kulturen intensiv mit unseren Wurzeln beschäftigt. Wir wissen, dass dies uns immuner macht gegen radikale, menschenverachtende Einstellungen und uns darüber hinaus einen Weg weist, wie wir unserer Verantwortung als aktive Mitglieder einer toleranten, demokratischen Gesellschaft gerecht werden können.
Um es mit den Worten des Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime Aiman Mazyek zu sagen:
"Wir sind Juden, wenn Synagogen angegriffen werden.
Wir sind Christen, wenn Christen verfolgt werden.
Wir sind Muslime, wenn Brandsätze auf ihre Gotteshäuser geworfen werden."

Kurz gesagt: Unabhängig von Religion, Herkunft und Alter – wir sind Menschen. Menschen, die sich für Toleranz, Respekt und Menschenwürde stark machen!
Vielen Dank!

Laudatio der Herbert Quandt - Stiftung

 


Preisträgerschulen Rheinland-Pfalz/Saarland

1. Preis (9.000 Euro): Saarlouiser Gymnasium am Stadtgarten

 Projekt: „VIEW (Verantwortung, Interesse, Engagement, Werte)“

Toleranz wurde an dieser Schule ein Jahr besonders groß geschrieben! Alle Schülerinnen und Schüler wurden in einzelnen Projekten mit der Frage, Wie wollen wir miteinander leben? verstrickt. Die Projektarbeit des Saarlouiser Gymnasiums am Stadtgarten ist mit der Langstrecke des olympischen Hürdenlaufs über 400 m zu vergleichen. Langstrecke aus dem einfachen Grund, weil so ein Projektjahr mitunter lang sein kann. Aber in der Projektarbeit, wie im Sport, ist der tatsächliche Lauf das Ergebnis von viel harter Arbeit. Die Schülerinnen und Schüler des Saarlouiser Gymnasiums am Stadtgarten haben im Laufe ihres Projekte so einige Hürden genommen, beziehungsweise Hindernisse abgebaut:

1) Zwischen Landesgrenzen im Rahmen des Austausches mit dem Deutschen Nationalitätengymnasium Budapest, bei dem Schüler beider Schulen Theaterstücke zum Buch „Salziger Kaffee – Unerzählte Geschichten jüdischer Frauen“ von Katalin Pécsi-Pollner geschrieben und in Deutschland und Ungarn gemeinsam aufgeführten. 2) In den Köpfen, weil sich Schüler der Schule mit den Hintergründen und den Ursachen von Vorurteilen befasst haben.
3) Aber auch ganz praktische, finanzielle Hürden haben den „guten Lauf“ der Schule nicht stoppen können. Denn die Schule hat weitere Mittel für einzelne Projekte, wie die Reise nach Ungarn, eingeworben. Das Gymnasium hat also nicht nur die Herbert Quandt-Stiftung mit ihrem Projekt überzeugt, sondern auch andere für ihre Arbeit begeistert.

Die Schülerinnen und Schüler haben dabei eigenständig im Rahmen des Seminarfachs Projektmanagement den Trialog geplant und umgesetzt. Der Zeitplan wurde streng im Auge behalten, auch wenn der ein oder andere Lehrer an Abgabetermine erinnert werden musste. Es hat funktioniert, denn ein Bericht über alle verschiedenen Aspekte und Teilprojekte des Toleranzprojektes sprengt den heutigen Rahmen. Nur so viel: Das Gymnasium aus Saarlouis hat mit seiner facettenreichen Arbeit die Jury restlos überzeugt. Und wie das so ist, wenn man 12 Monate fleißig trainiert, gewinnt man auch. Dies ist auch hier der Fall, denn die Schule hat in einem Endspurt bei den letzten Hürden alle anderen Mitstreiter überholt und den 1. Platz im „Trialog der Kulturen“- Schulenwettbewerb belegt.

Bilder Markt der Möglichkeiten Saarbrücken und Siegerehrung in Bad Homburg



Siegerehrung in Homburg - 09.10.2014

http://www.herbert-quandt-stiftung.de/pressemeldungen/trialog_der_kulturen_die_preistraeger_des_schuljahres_2013_2014

Die Preisträger des Schuljahres 2013/14

Bad Homburg, 9. Oktober 2014. Die besten interkulturellen und interreligiösen Projekte des Schuljahres 2013/14 kommen aus Baunatal, Hamburg und Saarlouis. Insgesamt neun Schulen aus fünf Bundesländern hat die Herbert Quandt-Stiftung ausgezeichnet. Ein Jahr lange hatten sie sich im Wettbewerb "Trialog der Kulturen" für eine bessere Verständigung zwischen Juden, Christen und Muslimen in Deutschland eingesetzt.

Bad Homburg, 9. Oktober 2014. Die besten interkulturellen und interreligiösen Projekte des Schuljahres 2013/14 kommen aus Baunatal, Hamburg und Saarlouis. Insgesamt neun Schulen aus fünf Bundesländern hat die Herbert Quandt-Stiftung ausgezeichnet. Ein Jahr lange hatten sie sich im Wettbewerb "Trialog der Kulturen" für eine bessere Verständigung zwischen Juden, Christen und Muslimen in Deutschland eingesetzt.
Das Margaretha-Rothe-Gymnasium aus Hamburg/Barmbek, die Erich Kästner Schule aus Baunatal und das Gymnasium am Stadtgarten aus Saarlouis sind die Gewinner des Schulenwettbewerbs "Trialog der Kulturen" 2013/14. Ihre interkulturellen und interreligiösen Projekte zum Jahresthema "Wurzeln erinnern - Zukunft gestalten. Sprachen, Kulturen, Religionen in Deutschland" haben die Bildungsexperten der Jury vollends überzeugt. Damit belegen die drei Schulen die jeweils ersten Plätze in den Länderwertungen "Bremen/Hamburg", "Hessen" und "Rheinland-Pfalz/Saarland". Sie erhalten je 9.000 Euro Preisgeld. Für die zweiten Plätze vergab die Herbert Quandt-Stiftung je 6.500 Euro, für die dritten Plätze je 4.500 Euro. Mit dem Preisgeld können die Schulen ihr Engagement für Verständigung auch nach dem Wettbewerb weiter fortsetzen.
"Die Preisträger haben gezeigt, wie das Zusammenleben von Kulturen und Religionen in Deutschland gelingen kann", sagte Dr. Christof Eichert, Vorstand der Herbert Quandt-Stiftung, bei der Preisverleihung. "In einer Zeit, in der vor allem Konflikte in die öffentliche Wahrnehmung gelangen, ist es umso wichtiger, mit positiven Beispielen voranzugehen. Die Schulen sind Leuchttürme. So wie sie den 'Trialog der Kulturen' vorleben, stelle ich mir unsere gesamte Gesellschaft der Vielfalt vor."

Die Preisträger in der Übersicht:

Länderwertung Bremen/Hamburg:

  1. Preis (9.000 Euro): Margaretha-Rothe-Gymnasium (Hamburg)
    Projekt: "Baue auf Dich, wachse am Fremden!" (Zur Projektseite des Margaretha-Rothe-Gymnasiums)
  2. Preis (6.500 Euro): Gymnasium Finkenwerder/Stadtteilschule Finkenwerder (Hamburg)
    Projekt: "Monolog - Dialog - Trialog" (Zu den Projektseiten des Gymnasiums Finkenwerder und der Stadtteilschule Finkenwerder)
  3. Preis (4.500 Euro): Oberschule an der Lehmhorster Straße (Bremen)
    Projekt: "Meine Wurzeln - meine Flügel. Identifikation und Zukunftschancen im Stadtteil Bremen-Blumenthal"

Länderwertung Hessen:

  1. Preis (9.000 Euro): Erich Kästner Schule (Baunatal)
    Projekt: "Wurzeln erinnern - Zukunft gestalten: ,Ich freue mich. Das ist des Lebens Sinn. Ich freue mich vor allem, dass ich bin' (Mascha Kaléko). Wie Leben gelingen Kann - eine Spurensuche nach dem Glück in den Religionen" (Zur Projektseite der Erich Kästner Schule)
  2. Preis (6.500 Euro): Julius-Leber-Schule (Frankfurt am Main)
    Projekt: "Mein Opa, meine Oma, meine Zukunft und ich" (Zur Projektseite der Julius-Leber-Schule)
  3. Preis (4.500 Euro): Max-Planck-Schule (Rüsselsheim)
    Projekt: Meine Wurzeln - unsere Zukunft" (Zur Projektseite der Max-Planck-Schule)

Länderwertung Rheinland-Pfalz/Saarland:

  1. Preis (9.000 Euro): Gymnasium am Stadtgarten (Saarlouis)
    Projekt: "VIEW (Verantwortung, Interesse, Engagement, Werte)" (Zum Projekt-Blog und zum Film über das Theaterstück "Salziger Kaffee")
  2. Preis (6.500 Euro): Carl-Benz-Schule (Koblenz)
    Projekt: "Ein Raum der Stille - mehr als man glaubt" (Zum Film über den Raum der Stille an der Carl-Benz-Schule)
  3. Preis (4.500 Euro): Außenstelle Wörth der Berufsbildenden Schule Germersheim (Wörth)
    Projekt: "Essbare Gärten - dem Glauben mehr Geschmack abgewinnen" (Zur Projektseite der BBS Germersheim/Wörth).
Hier finden Sie die ausführlichen Laudationes (pdf).

Der Trialog am Margaretha-Rothe-Gymnasium Hamburg

"Das Hamburger Margaretha-Rothe-Gymnasium beeindruckt durch die Originalität und den Ideenreichtum seiner trialogischen Arbeit", sagte Laudator Wolfram Weiße, Professor für Erziehungswissenschaft und Leiter der Akademie der Weltreligionen an der Universität Hamburg. Die Schule organisierte einen Austausch mit einer palästinensischen Mädchenschule in Jenin und baute zugleich Kontakte nach Israel auf. Schülerinnen und Schüler erstellten zudem Radio-Features zu aktuellen religiösen Themen, brachten Andrew Lloyd Webbers Musical "Joseph" auf die Bühne und errichteten auf dem Schulhof eine trialogische Litfaßsäule. An ihr konnten Hunderte von Schülern die eigenen Wurzeln fotografisch reflektieren und gemeinsame Zukunftswünsche darstellen.
"Das Margaretha-Rothe-Gymnasium zeigte riesiges Engagement und ein hoch professionelles Projektmanagement", lobte die Jury. "Es hat den Trialog der Kulturen langfristig verankert und dabei das selbst gewählte Motto nicht aus den Augen verloren: ,Baue auf Dich - wachse am Fremden'."

Der Trialog an der Erich Kästner Schule Baunatal

Die Erich Kästner Schule aus Baunatal hat sich in ihrem Trialog-Projekt auf Spurensuche nach dem Glück in den Religionen begeben. Dass sie dafür den ersten Preis in Hessen erhält, ist in den Augen der Jury jedoch alles andere als Glück, sondern hoch verdient. Denn die Schülerinnen und Schüler haben sich nicht nur bei kulturellen Abenden, trialogischen Lesungen und bei der Begegnung mit Vertretern verschiedener Religionsgemeinschaften gefragt: "Was bedeutet Glück in den Religionen?" Sie haben auch Glück und Leid in Beziehung gesetzt: So beschäftigten sie sich in einer beeindruckenden Ausstellung mit dem künstlerischen Werk des Auschwitz-Überlebenden Marian Kolodziej und gestalteten einen religionsübergreifenden Gedenktag für die Opfer des Holocaust. Auch durch eigene Kunst näherten sich die Schüler dem Trialog: So entwarfen sie Fenstermotive für Synagogen, Kirchen und Moscheen und schufen ein überdimensionales Mosaik der Religionen.
Die Jury lobte: "Noch nie haben an der Schule so viele unterschiedliche Fachbereiche, Schüler, Lehrer und Eltern derart intensiv zusammengearbeitet. Der Trialog der Kulturen an der Erich Kästner Schule war äußerst vielfältig, nachhaltig und mit großer Strahlkraft innerhalb und außerhalb der Schule."

Der Trialog am Saarlouiser Gymnasium am Stadtgarten

Das Trialog-Projekt am Saarlouiser Gymnasium am Stadtgarten wuchs im Laufe des Schuljahres über sich hinaus. So sehr, dass die Schule ihm einen neuen Namen gab. Ursprünglich hatten die Saarlouiser das Projekt nach dem Buch "Salziger Kaffee - Unerzählte Geschichten jüdischer Frauen" von Katalin Pécsi-Pollner benannt. Zusammen mit dem Nationalitätengymnasium Budapest schrieben die Schüler ein Theaterstück und brachten die Geschichten der von den Nationalsozialisten verfolgten Frauen auf die Bühne. Doch die trialogische Arbeit entwickelte sich darüber hinaus zu einem großen Toleranzprojekt: In Workshops, Expertengesprächen, Ausstellungen, Lesungen und einem eigenen Blog untersuchten die Schüler, wie Vorurteile entstehen und wie ein besseres Zusammenleben von Kulturen und Religionen gelingen kann. Deshalb gaben sie ihrem Projekt den neuen Namen "VIEW (Verantwortung, Interesse, Engagement, Werte)".
Die Jury lobte die große Begeisterung, mit der die Schule viele neue Unterstützer und auch finanzielle Förderer gewinnen konnte. "Die Schülerinnen und Schüler haben äußerst erfolgreich Hürden genommen und Hindernisse abgebaut: nicht nur zwischen Landesgrenzen, sondern auch in den Köpfen. Sie haben den 'Trialog der Kulturen' im Seminarfach ,Projektmanagement' eigenständig geplant und umgesetzt. Mit seiner facettenreichen Arbeit hat das Saarlouiser Gymnasium am Stadtgarten die Jury restlos überzeugt."

Insgesamt 22 Schulen aus Bremen, Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland haben im Schuljahr 2013/14 am "Trialog der Kulturen" teilgenommen. Jede Schule hatte zu Beginn der Runde ein Startgeld in Höhe von 3.500 Euro erhalten, um das eingereichte Projekt realisieren zu können.
Die Herbert Quandt-Stiftung engagiert sich seit 1996 im "Trialog der Kulturen" für die Verständigung von Juden, Christen und Muslimen. Seit 2005 schreibt sie in wechselnden Bundesländern den Schulenwettbewerb zum "Trialog der Kulturen" aus. Bewerben können sich jährlich Schulen aller Schulformen ab Jahrgangsstufe fünf.

Montag, 6. Oktober 2014

Preisverleihung am 09.10. in Bad Homburg

Treffen: 09.10. 6:50 am SGS
Abfahrt Bus: 7:00 pünktlich!!!
Rückfahrt: 16:00 Bad Homburg
Ankunft SGS: ca. 18:30-19:00 Uhr
 
- dem feierlichen Anlass gemäße Kleidung
- schwarze Kleidung für Auftritt
- Jacken, Schuhe, farbiges T-Shirt (ohne Aufdruck!!!) für Auftritt
- wer hat, alte Schuhe als Requisiten für Bühne
- Lunchpacket für Hin- und Rückreise
 
Hier das Programm, wie es von der Herbert Quandt - Stiftung übermittelt wurde:
 
Preisverleihung zum
„Trialog der Kulturen“-Schulenwettbewerb 2013/2014,
09. Oktober 2014, 13.00 Uhr, Schlosskirche, Bad Homburg
 


Bis 09.15 Uhr Eintreffen der Schulen für Standaufbau und den ersten Probenblock
(Oberschule an der Lehmhorster Straße, Saarlouiser Gymnasium am Stadtgarten, Berufsbildende Schule Technik Carl-Benz-Schule, Erich Kästner Schule und die im Jugendgästehaus untergebrachten Schulen Margaretha-Rothe-Gymnasium und Stadtteilschule und Gymnasium Finkenwerder)

9.30-10.50 Uhr Probe für Schulen mit Musik und Spiel, im Anschluss Probe Wege,  Urkundenübergabe, Fotos
9.30 Uhr: Oberschule an der Lehmhorster Straße, Bremen
9.50 Uhr: Saarlouiser Gymnasium am Stadtgarten
10.10 Uhr: Berufsbildende Schule Technik Carl Benz Schule, Koblenz
10.30 Uhr: Erich Kästner Schule, Baunatal

Bis 10.00 Uhr Eintreffen der Schulen für den zweiten Probenblock (Julius-Leber-Schule, Max-Planck-Schule, Berufsbildende Schule Germersheim Außenstelle Wörth)
11.00-11.50 Uhr Alle anderen Schulen: Probe Wege, Urkundenübergabe, Fotos
11.00 Uhr: Julius-Leber-Schule, Frankfurt/Main
11.10 Uhr: Margaretha-Rothe-Gymnasium, Hamburg
11.20 Uhr: Gymnasium und Stadtteilschule Finkenwerder, Hamburg
11.30 Uhr: Berufsbildende Schule Germersheim Außenstelle Wörth
11.40 Uhr: Max-Planck-Schule, Rüsselsheim

Ab 11.00-12.30 Uhr Mittagsimbiss im Weißen Saal des Bad Homburger Schlosses

Ab 12.30 Uhr Eintreffen der geladenen Gäste, Einnehmen der Plätze
Moderation: Angela Legrum, Anke Rengers, Cornelia Springer

13.00 Uhr Begrüßung
Dr. Christof Eichert
Vorstand der Herbert Quandt-Stiftung

Grußwort
Staatssekretär Dr. Manuel Lösel, Hessisches Kultusministerium, Wiesbaden
Programmbeitrag Oberschule an der Lehmhorster Straße, Bremen

13.30 Uhr PREISVERLEIHUNG

Laudationes
Prof. Dr. Wolfram Weiße, Universität Hamburg, Mitglied der Jury

Urkundenübergabe an die 3. Plätze
Übergabe durch Staatssekretär Dr. Manuel Lösel, Hessisches Kultusministerium, Wiesbaden
Programmbeitrag Saarlouiser Gymnasium am Stadtgarten

14.00 Uhr Urkundenübergabe an die 2. Plätze
Übergabe durch Dr. Uwe Heinrichs, Behörde für Schule und Berufsbildung, Hamburg
Programmbeitrag Berufsbildende Schule Technik Carl Benz Schule, Koblenz

14.30 Uhr Urkundenübergabe an die 1. Plätze
Übergabe durch Dr. Eva Backes-Miller, Ministerium für Bildung und Kultur, Saarbrücken
Programmbeitrag Erich Kästner Schule, Baunatal

15.00 Uhr Der Wettbewerb aus Sicht der Schulen
Gerd Böke, Max-Planck-Schule, Rüsselsheim (Mitglied der Schulleitung)
Christian Lanyi, Saarlouiser Gymnasium am Stadtgarten (Lehrer)
Cheyenne Krack und Ole Bunde, Margaretha-Rothe-Gymnasium, Hamburg (Schüler)

15.15 Uhr Schlusswort
Dr. Christof Eichert, Vorstand der Herbert Quandt-Stiftung
Empfang mit Imbiss im Weißen Saal des Schlosses
 

Sonntag, 5. Oktober 2014

Stolpersteine (LC)

Das SGS arbeitet im Arbeitskreis "Stolpersteine" der Stadt Saarlouis mit. Im Herbst 2015 sollen in Saarlouis wieder 15 Stolpersteine verlegt werden. Schülerinnen und Schüler des SGS werden Nachforschungen über die Familie Juda anstellen. Die Schule übernimmt die Patenschaft für zwei Stolpersteine.

Aleksander Laks, Stolpersteine in Berlin

Innehalten - Simone Garve

SR2 Innehalten - 20.09.2014
Simone Garve

Die „Arier“
"Woher kommt der Begriff "Arier"?" Als die afrodeutsche Regisseurin Mo Asumang in unserer
Schule diese Frage stellt, kann keiner antworten. Als Botschafterin für die Initiative "Schule ohne
Rassismus - Schule mit Courage" führt Asumang in vielen Schulen ihren Dokumentarfilm "Die
Arier" vor. Häufig erlebt sie dabei, dass sowohl Schüler als auch Lehrer unter einem „Arier“
immer wieder den blonden Deutschen verstehen, so wie die Nazis diesen Begriff gebraucht
haben. Die wenigsten wissen, dass "arisch" gar nicht "deutsch" bedeutet. Bei den Recherchen
für ihren Film hat Mo Asumang in den Hochebenen des Irans die Nachfahren eines
zentralasiatischen Hirtenvolkes getroffen. Sie verstehen sich als Arier und entsprechen dabei
überhaupt nicht dem Bild des Ideal-Deutschen, das die Nazis hatten.
Dass "Arier" gleich blonde Deutsche sind - diesem Irrtum unterliegen aber nicht nur die
Deutschen, sondern auch andere selbst ernannte Arier und Mitglieder des Ku-Klux-Klan in
Amerika. Eine bedrohliche Szenerie ihres Dokumentarfilms zeigt, wie sich Mo Asumang um
Mitternacht am Rand eines Waldes in den Vereinigten Staaten mit einem maskierten Ku-Klux-
Klan-Mitglied trifft. Asumang fragt ihn, was er eigentlich gegen Schwarze habe. Der Mann unter
der Maske ist sichtlich verlegen, murmelt etwas davon, dass er gegen sie persönlich gar nichts
habe. Es sind Momente wie diese, die entlarvend sind.
Die Schüler an meiner Schule sind erstaunt über den Mut von Mo Asumang und auch über
ihre Motivation, sich diesen Rassisten zu stellen. In ihrer lebensfrohen und unkomplizierten
Art sagt sie den Schülern, dass sie nach einer Morddrohung zunächst genug hatte vom
Rassenwahn und dann aber wissen wollte, auf welcher Grundlage die Rassisten argumentieren.
Sie habe während des Drehs gemerkt, dass die Konfrontation mit ihrer Person die Rassisten
verunsichert. Das sei der Ausgangspunkt für den Film gewesen.
Mo Asumang hat das getan, was Jesus von den Menschen fordert: Wenn dich einer auf die
rechte Wange schlägt, so halte ihm die linke hin. Der Film macht deutlich, dass die Provokation
Wirkung zeigt: Den ein oder anderen hat sie zum Nachdenken gebracht, hat ihn aus falschen
Sicherheiten gerüttelt und zur Einsicht bewegt, dass es keine Unterschiede unter uns Menschen
gibt. Eine der Arierinnen im Iran hat es auf den Punkt gebracht als sie gesagt hat: Alle Menschen
sind gleich. Das gilt auch für Neonazis!

http://sr-mediathek.sr-online.de/index.php?seite=8&sen=SR2_IN_P

Sonntag, 21. September 2014

Zitat Nelson Mandela

Peace is not just the absence of conflict; peace is the creation of an environment where all can flourish, regardless of race, colour, creed, religion, gender, class, caste, or any other social markers of difference. Religion, ethnicity, language, social and cultural practices are elements which enrich human civilization, adding to the wealth of our diversity. Why should they be allowed to become a cause of division, and violence? We demean our common humanity by allowing that to happen.

Nelson Mandela, Global Convention on Peace and Nonviolence, New Delhi, Inden, 31. Januar 2004


Samstag, 16. August 2014

Pressemitteilung der HQ-Stiftung vom 05.08.2014

Schulenwettbewerb "Trialog der Kulturen"
Preisträger des Schuljahres 2013/14 nominiert
22 Schulen aus Bremen, Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland haben im Schuljahr 2013/14 am "Trialog der Kulturen" teilgenommen. Ein Jahr lang haben sie sich für das friedliche Zusammenleben verschiedener Religionen und Kulturen in Deutschland eingesetzt. Nun hat die Jury die besten Projekte ausgewählt und für Preise in Höhe von insgesamt 60.000 Euro nominiert.

Bad Homburg, 5. August 2014: Welche Trialog-Projekte waren am nachhaltigsten? Wer hatte das beste pädagogische Konzept? Und: Wurden die drei monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam angemessen berücksichtigt, war es also ein echter "Trialog der Kulturen"?
Die Jury des interkulturellen Schulenwettbewerbs der Herbert Quandt-Stiftung hat intensiv beraten. Und sie hat entschieden: Insgesamt neun Schulen sind nominiert. Drei für jede Länderwertung. Damit steht fest, wer von den Wettbewerbsteilnehmern 2013/14 einen Preis erhält. Welche Plätze die neun Schulen jeweils belegen, wird jedoch erst bei der feierlichen Preisverleihung am 9. Oktober in der Bad Homburger Schlosskirche bekanntgegeben. Dann werden Preise in Höhe von insgesamt 60.000 Euro ausgeschüttet. Jeweils 9.000 Euro für die ersten, 6.500 Euro für die zweiten und 4.500 Euro für die dritten Plätze der drei Länderwertungen. Nominiert sind in alphabetischer Reihenfolge der Städte (nicht in der Reihenfolge der Platzierungen!):

Länderwertung Bremen/Hamburg:
Bremen/Blumenthal: Oberschule an der Lehmhorster Straße
Projekt: "Meine Wurzeln - meine Flügel. Identifikation und Zukunftschancen im Stadtteil Bremen-Blumenthal."
Hamburg/Barmbek: Margaretha-Rothe-Gymnasium
Projekt: "Baue auf Dich, wachse am Fremden!"
Hamburg/Finkenwerder: Gymnasium Finkenwerder und Stadtteilschule Finkenwerder 

Länderwertung Hessen:
Baunatal: Erich Kästner Schule
Projekt: "Wurzeln erinnern - Zukunft gestalten: ,Ich freue mich. Das ist des Lebens Sinn. Ich freue mich vor allem, dass ich bin.' (Mascha Kaléko). Wie Leben gelingen kann - Eine Spurensuche nach dem Glück in den Religionen"
Frankfurt a.M.: Julius-Leber-Schule
Projekt: "Mein Opa, meine Oma, meine Zukunft und ich"
Rüsselsheim: Max-Planck-Schule
Projekt: "Meine Wurzeln - unsere Zukunft"

Länderwertung Rheinland-Pfalz/Saarland
- Koblenz: Carl-Benz-Schule
Projekt: "Ein Raum der Stille - mehr als man glaubt"
Saarlouis: Gymnasium am Stadtgarten
Projekt: "View (Verantwortung, Interesse, Engagement, Werte)"
Wörth: Außenstelle Wörth der Berufsbildenden Schule Germersheim
Projekt: "Essbare Gärten - dem Glauben mehr Geschmack abgewinnen"

Seit 2005 schreibt die Herbert Quandt-Stiftung in wechselnden Bundesländern den Schulenwettbewerb zum "Trialog der Kulturen" aus. Ziel ist eine bessere Verständigung zwischen Juden, Christen und Muslimen in Deutschland. Das Motto der Wettbewerbsrunde 2013/14 lautete "Wurzeln erinnern - Zukunft gestalten. Sprachen, Kulturen, Religionen in Deutschland".
"Wir wollten eine Brücke schlagen zwischen den unterschiedlichen Zuwanderungsgeschichten nach Deutschland und der gemeinsamen Zukunft in einer Gesellschaft der Vielfalt", erläutert Dr. 
Bernadette Schwarz-Boenneke die Idee des Jahresthemas. Die Leiterin des Themenfeldes "Trialog 
der Kulturen" bei der Herbert Quandt-Stiftung ist überzeugt: "Wer seine eigenen Wurzeln und die seiner Mitmenschen kennt, kann leichter Gemeinsamkeiten finden und Unterschiede anerkennen."Bernadette Schwarz-Boenneke die Idee des Jahresthemas. Die Leiterin des Themenfeldes "Trialog der Kulturen" bei der Herbert Quandt-Stiftung ist überzeugt: "Wer seine eigenen Wurzeln und die seiner Mitmenschen kennt, kann leichter Gemeinsamkeiten finden und Unterschiede anerkennen."

Freitag, 18. Juli 2014